Treffen: Von Feinden zu Freunden
Meetings: From foes to friends

Research on plane crashes of WW II have led to numerous contacts between those involved. Several meetings and reunions have taken place, both in Germany and in the USA and also in neighboring France, uniting former foes in an atmosphere of friendship. Some of these meetings are presented here.

Die Forschungen über Flugzeugabstürze im Zweiten Weltkrieg haben zu vielfältigen Kontakten mit damals Betroffenen geführt. Es ist zu etlichen Treffen und Begegnungen gekommen, sowohl in Deutschland als auch in den USA, aber auch im benachbarten Frankreich, bei denen ehemalige Feinde in einer freundschaftlichen Atmosphäre zusammen gekommen sind.

The news article below about Klaus Zimmer is meant as an example which illustrates the motivation underlying these activities.The text of a presentation (in English) given by Klaus Zimmer in Gettysburg, Pennsylvania, on this topic can be downloaded here.

Einige dieser Treffen werden in dieser Abteilung vorgestellt. Ein Zeitungsartikel über Klaus Zimmer verdeutlicht exemplarisch die Motivation zu dieser Arbeit.

Presentation by Klaus Zimmer given in the Town Hall of Gettysburg (2001)

Zu den Berichten gelangen Sie durch Anklicken der Pfeilsymbole.
To go to the reports about the meetings click the arrows.

1971 -
1974

Langweiler  Krs. Kusel
Harry Day

1987

Idar-Oberstein  Krs. Birkenfeld
Rudy Huddleston

1996

Bubach i. O.  Krs. St. Wendel
Anthony-Besatzung/
Anthony crew

1996

Güdesweiler  Krs. St. Wendel
Farris-Besatzung/
Farris crew

1997

Eisen  Krs. St. Wendel
Philip K. Loring

1997

Fürth/Dörrenbach  Krs. Neunkirchen/St. Wendel
Funk-Besatzung/
Funk crew

1997

Oberalben/Ehweiler  Krs. Kusel
Richard McDonald

1997

Alschbach  Saarpfalz-Kreis
Chardi-Besatzung/
Chardi crew

1997

Neunkirchen  Krs. Neunkirchen
Colson-Besatzung/
Colson crew

1998
2004

Bebelsheim  Saarpfalz-Kreis
Dunbar-Besatzung/
Dunbar crew

1998

Schönecken  Lothringen
Shaffer-Besatzung/
Shaffer crew

1998

Kell  Krs. Trier-Saarburg
Sample-Besatzung/
Sample crew

1999

Kleinottweiler  Saarpfalz-Kreis
Sewtz-Besatzung/
Sewtz crew

2000

Mayweilerhof?  Krs. Kusel
Walter Johnson

2001

Differten  Krs. Saarlouis
Dee-Besatzung/
Dee crew

2002

Kusel  Krs. Kusel
Bristol-Besatzung/
Bristol crew

2003

Heltersberg  Krs. Pirmasens
Pinczon-du-Sel-Besatzung/
Pinczon du Sel crew

Saarbrücker Zeitung, St. Ingberter Zeitung, 20.08.2003
“Jetzt kann ich in Ruhe sterben”
Klaus Zimmer untersucht Flugzeugabstürze des Zweiten Weltkriegs
Ergreifende Begegnungen
Von Wilfried Trapp

St. Ingbert. Hobby-Historiker Klaus Zimmer untersucht Flugzeugabstürze des Zweiten Weltkriegs. Hat er die Umstände geklärt und Namen ermittelt, versucht er, Kontakt zwischen den ehemaligen Feinden herzustellen.

Wenn die zehn prall gefüllten Ordner im Arbeitszimmer von Klaus Zimmer aus Hassel reden könnten, sie würden viel erzählen. Der 49-jährige Oberstudienrat untersucht Flugzeugabstürze des Zweiten Weltkrieges. 225 Abstürze, die im Saarland passiert sind, hat er ganz genau unter die Lupe genommen. Dazu noch etwa 80 aus Rheinland-Pfalz und noch einmal zehn aus Lothringen. Die Ergebnisse seiner Recherchen stecken hinter den schwarzen Aktendeckeln. „Ziel ist es, genau zu untersuchen, was damals passierte", erzählt Zimmer. Immer versucht der Hobby-Historiker dabei, die Namen der Personen herauszufinden, die beteiligt waren.

Wenn das gelungen ist, nimmt er Kontakt zu den Menschen auf und versucht sie  zusammenzuführen. Ein Beispiel: Ignatius Merz aus Bebelsheim nahm 1944 einen amerikanischen Soldaten gefangen, Der war mit seinem Fallschirm gerade aus einem von der deutschen Flugabwehr abgeschossenen Flugzeug abgesprungen. „Ganz wichtig ist es, die Absturzzeit  einzugrenzen", berichtet Klaus Zimmer, sonst stecke man gleich zu Beginn der Nachforschungen in einer Sackgasse. Nächster Schritt ist die Suche in Gemeindearchiven, Heimatbüchern, in der landeskundlichen Abteilung der Stadtbücherei Saarbrücken oder im Landesarchiv. „Das ist oft eine zeitaufwändige und sehr mühsame Recherche", meint Zimmer. „Aber spannend." Die Suche gestaltet sich in deutschen Archiven oft sehr schwierig. „Weil die Nationalsozialisten viele Unterlagen vernichteten", nennt Zimmer den Grund. Deshalb sucht der Oberstudienrat für Englisch am Abendgymnasium Saarbrücken fast immer auch in Amerika. „Die Amerikaner haben jeden einzelnen ihrer Verluste haargenau dokumentiert. Aus amerikanischen Archiven bekomme ich immer eine prompte und schnelle Antwort." So fand Zimmer heraus, dass es sich bei dem Gefangenen aus Bebelsheim um John Sacks aus Ohio handelt.

Klaus Zimmer setzte sich mit Sacks in Verbindung. Es kam zu einem Treffen des ehemaligen Gefangenen mit dem Deutschen aus Bebelsheim. „Ein bewegendes Treffen", berichtet Alwine Merz, die Ehefrau des heute 81-jährigen Ignatius Merz. „John kam vor etwa fünf Jahren mit seiner Frau und seinem Cousin aus Ohio zu uns. Er erkannte sogar den Platz wieder, an dem ihn mein Mann damals gefangen nahm", erzählt Alwine Merz. Im Gepäck hatte Sacks ein Video von einem Fernsehauftritt in Ohio. Dort berichtete der Veteran unter Tränen von den Vorkommnissen aus 1944 und seiner bevorstehenden Begegnung mit Merz. „Die Amerikaner beachten meine Arbeit sehr", weiß Klaus Zimmer und lobt noch einmal die Unterstützung aus den USA.

„Es ist das Interesse der USA, dass solche Kontakte zu Stande kommen", so Zimmer. Oft helfen Heimatvereine auch finanziell mit, dass es zu den Begegnungen der ehemaligen Feinde kommt. So haben die Heimatfreunde Bebelsheim mit dazu beigetragen, dass es zum Treffen von Ignatius Merz und John Sacks gekommen ist. Noch heute haben die amerikanische Familie Sacks und die deutsche Familie Merz regen Kontakt. „John Sacks ist ein ganz liebenswerter Mensch", beschreibt Alwine Merz. Schon fünf Mal hat sich Klaus Zimmer in den USA mit amerikanischen und deutschen Veteranen getroffen.

Zahlreiche Treffen fanden auch in Deutschland statt. Die Begegnungen sind stets mit einer Gedenkfeier am Absturzort verbunden. Kontakte bleiben. Mit einigen ehemaligen amerikanischen Soldaten oder deren Nachkommen hat sich Zimmer schon mehrfach getroffen. Freundschaften entstanden. Zimmer hielt in den USA schon zwei Vorträge über seine Forschungen. Einen davon in Gettysburg. „Dort wohnte ich beim Sohn eines Funkers, dessen Maschine bei Fürth im Ostertal abgeschossen wurde. Beim Absturz war der Vater ums Leben gekommen." [Anm.: Er wurde von deutschen Soldaten erschossen.] So dokumentiere die Nachkriegsgeneration die Versöhnung zwischen Amerikanern und Deutschen.

Ergreifend auch, als Klaus Zimmer einer über 97-jährigen amerikanischen Mutter mitteilte, wie ihr Sohn ums Leben gekommen war. „Jetzt kann ich endlich in Ruhe sterben", sagte sie nach Erhalt der Nachricht. [Anm.: Sie ist einige Monate danach tatsächlich gestorben.]

Klaus Zimmer kann viele Geschichten dieser oder ähnlicher Art erzählen. Zimmer wird weiter forschen, weiter Flugzeugabstürze untersuchen. Noch hat er nicht alle Geheimnisse gelüftet, die hinter den schwarzen Aktendeckeln seiner zehn Ordner versteckt sind. Der 49-jährige ist beliebter Gesprächspartner für Bürgermeister, Ortsvorsteher und Heimatvereine. Zimmer hat schon viele seiner Untersuchungsergebnisse in den verschiedensten Gemeindeblättern oder Ortschroniken veröffentlicht. Dabei stellt Klaus Zimmer immer wieder fest, dass nicht nur ältere Menschen an seinen Entdeckungen interessiert sind. „Auch viele jüngere wollen wissen, was damals passiert ist", sagt der Geschichtsforscher.

 

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